Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]

Impuls zum 30. Juni 2024

Zum 13. Sonntag im Jahreskreis

Von Gordon Matthews, Friedensarbeite pax christi Paderborn

Lied 

You’re in the air that we breathe

 

You’re in the air that we breathe.

You’re in the water and wine.

You’re in the bread that we eat.

You are the fire divine!

 

You’re in the birds in the air.

You’re in the fish in the sea.

You’re in the sheep in the fields.

You’re in my dog and in me.

 

You’re in the people next door

And those in the valley below.

And I know that wherever I go

You’re in both friend and foe.

 

You’re in the air that we breathe.

You’re in the water and wine.

You’re in the bread that we eat.

You are the fire divine!

 

Our God is a living God.

God lives in you and me.

Our God is a loving God,

A God who sets us free.

 

Our God is a living God.

God lives in you and me.

Our God is a loving God,

A God who sets us free.

 

Du bist in der Luft, die wir einatmen

 

Du bist in der Luft, die wir einatmen.                         

Du bist im Wasser und im Wein.

Du bist im Brot, das wir essen.

Du bist das göttliche Feuer!

 

Du bist in den Vögeln in der Luft.

Du bist in den Fischen im Meer.

Du bist in den Schafen auf dem Feld.

Du bist in meinem Hund und in mir!

 

Du bist in den Menschen nebenan

Und in denen im Tal unten.

Und ich weiß, egal wo ich hingehe,

Du bist im Freund und im Feind.

 

Du bist in der Luft, die wir einatmen.                         

Du bist im Wasser und im Wein.

Du bist im Brot, das wir essen.

Du bist das göttliche Feuer!

 

Unser Gott ist ein lebendiger Gott.

Gott lebt in dir und in mir.

Unser Gott ist ein lebendiger Gott,

Ein Gott, der uns befreit.

 

Unser Gott ist ein lebendiger Gott.

Gott lebt in dir und in mir.

Unser Gott ist ein lebendiger Gott,

Ein Gott, der uns befreit.

 

Text und Melodie: Gordon Matthews

Jesaja 40:31

Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Lied

Those who wait upon the Lord shall renew their strength.

Refrain: They shall mount upon wings as eagles. They shall run and not be weary. They shall walk and not faint.

Help us, Lord! Help us, Lord, in your way.

Those who serve a suff’ring world shall renew their strength.

Refrain

Those who sow the seeds of hope shall renew their strength.

Refrain

Those who work for peace on earth shall renew their strength.

Refrain

1. Timotheus 1:7

Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

Matthäus 26:47-52

47 Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes. 48 Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift. 49 Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi!, und küsste ihn. 50 Jesus aber sprach zu ihm: Mein Freund, dazu bist du gekommen? Da traten sie heran und legten Hand an Jesus und ergriffen ihn. 51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. 52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.

Der Weg Jesu

Jesus war alles andere als Soldat oder Terrorist. Er hat weder als Soldat die Ordnungsmacht des Römischen Reiches durch Gewalt aufrecht erhalten noch als Terrorist versucht, sein Volk durch Gewalt aus den ungerechten Verhältnissen zu befreien. Jesus hat auf Gewalt verzichtet. In Gethsemane sagte er dem Petrus: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.“ Er heilte sogar das Ohr des Knechtes der Hohen Priester. Er predigte und praktizierte die Feindesliebe.

Paul Oestreicher, emeritierter Domprobst von Coventry, stellt klar: „Es handelte sich nie um eine Kapitulation vor dem Bösen. Ganz im Gegenteil: Es war eine Herausforderung des Bösen an seinen Wurzeln. Es war eine Erklärung, dass es unmöglich ist, den Teufel durch Beelzebub auszutreiben. Es war ein Kämpfen anhand anderen Mittelns. Es war nicht mal eine Ablehnung aller Formen der Gewalt – unter der Bedingung, dass die Ausübung der Gewalt mit der Liebe für die Menschen auf der anderen Seite kompatibel sei. … Jesus war auf keinem Fall passiv. … Beim christlichen Glauben geht’s nicht darum, dass man alles Gott überlässt. Es geht um einen Kampf des Geistes, der allen Bereichen des Lebens miteinschließt. Beim Pazifismus, beim christlichen Friedensstiften, geht’s um das Niederwerfen des Bösen durch aktives Lieben.“

(Aus „but I say unto you“ in „Unholy warfare: the Church and the bomb”, D.A. Martin und P. Mullen (Verfasser). Übersetzung ins Deutsche: Gordon Matthews.)

Jesus hat auf Gewalt verzichtet, weil es einen besseren Weg als der Weg der Gewalt gibt: der Weg der aktiven Gewaltfreiheit.

Der Ruhrkampf 1923

Deutschland hat im 20. Jahrhundert mit der aktiven Gewaltfreiheit positive Erfahrungen gemacht. Die Reparationen, die nach dem 1. Weltkrieg von Deutschland gefordert wurden, waren eine große Last fürs Land. Es war schier unmöglich, die Forderungen in voller Höhe nachzukommen. Frankreich und Belgien hatten Anfang 1923 keine Geduld mehr. Am 11. Januar marschierten Truppen aus den beiden Ländern ins Ruhrgebiet, um Kohle für ihre Industriestandorte zu befördern. Bis zum 16. Januar besetzten sie das gesamte Ruhrgebiet bis Dortmund.

Bereits in der Nacht vom 10. auf den 11. Januar luden Angestellte des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats (RWKS) wichtige Unterlagen auf LKWs, die sie nach Hamburg bringen sollten. Andere Unterlagen wurden unter Dielen versteckt. Am 13. Januar rief der deutsche Kanzler Wilhelm Cuno die Bevölkerung zum „passiven Widerstand“ auf. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Emil Köttgen war einer der vielen Beamten, die sich weigerten, die Anweisungen der Franzosen oder der Belgier zu befolgen. Am 19. Februar wurde er verhaftet und aus der Stadt ausgewiesen.

Es begann eine Kampagne der Nicht-Zusammenarbeit mit den Besatzern. Bergbauarbeiter streikten. Es gab auch Generalstreiks. Die Bezahlung der Reparationen wurde eingestellt. Da wichtige Pläne der Bergwerke fehlten, war es für die französischen und belgischen Ingenieure schwierig, Kohle zu befördern. Falls es ihnen gelang, Kohle aus einem Bergwerk herauszuholen, konnten sie nur mit langer Verzögerung die Kohle in die Industriegebiete Frankreichs und Belgiens befördern, weil die deutschen Bahnarbeiter nicht mitmachten. Die Besatzung war also eine teure Angelegenheit und die Regierungen Frankreichs und Belgiens haben ihr Ziel verfehlt. Ein wichtiger Faktor war mangelnde Unterstützung aus den USA und aus Großbritannien. Unter anderem wegen Druck aus den USA und dem Vereinigten Königreich wurden die französischen und belgischen Truppen 1925 aus dem Ruhrgebiet zurückgezogen.

Der Ruhrkampf kann nur, als Teilerfolg bezeichnet werden, weil der deutsche Staat 1923 pleite gegangen ist. Die Regierung hat viel Geld gedruckt, nicht nur um Reparationen zu bezahlen, sondern auch um Streikgeld an die streikenden Arbeiter im Ruhrgebiet auszuzahlen. Das Ergebnis war außerordentlich hohe Inflation. Auch wenn das Fazit nicht eindeutig ist, ist diese Episode der deutschen Geschichte meines Erachtens viel zu wenig bekannt. Es ist ein gutes Beispiel dafür, was Nicht-Zusammenarbeit mit dem Bösen erreichen kann.

Die Wende in der DDR

Die Wende in der DDR im Jahre 1989 hat eine lange Vorgeschichte, die vor allem durch junge Männer und Frauen in kirchlichen Kreisen geprägt wurde.

Bereits im Jahre 1975 gründete Pfarrer Rudolf Albrecht das Meißner Friedensseminar. Zwei Mal im Jahr nahmen zirka 350 Jugendliche an Bildungsveranstaltungen teil. Thematisiert wurden Umweltprobleme, soziale Gerechtigkeit und Frieden.

Am 7. Dezember 1978 fanden die ersten Friedensgebete in der Lorenzkirche in Erfurt statt. Unmittelbarer Anlass dafür war die Einführung des Wehrkundeunterrichts als Pflichtfach in den Schulen der DDR. Auch heute noch werden jeden Donnerstag in der Lorenzkirche Friedensgebete gehalten.

Im November 1980 initiierte Harald Bretschneider, seit 1979 Landesjugendpfarrer der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, die erste Friedensdekade. Die Friedensdekade findet weiterhin jedes Jahr im November während den zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag statt. Im Herbst 1980 entwickelte Harald Bretschneider das Symbol “Schwerter zu Pflugscharen”, das von Ingeborg Geißler graphisch gestaltet wurde. In Herrnhut konnten 120.000 Lesezeichen mit dem Symbol genehmigungsfrei auf Vliesrollen gedruckt werden. Viele Jugendliche trugen Aufnäher mit dem Symbol.

Harald Bretschneider hat auch dafür gesorgt, dass ein geplantes “Forum Frieden” am 13. Februar 1982 in der Dresdner Kreuzkirche stattfinden konnte, damit es zu diesem Zeitpunkt zu keiner Konfrontation mit dem Staat kam.

Unter dem Dach der Kirche fanden vor allem Umweltgruppen Freiräume, die es sonst im SED-Staat nicht gab. Aus Friedensgebeten und Friedensseminare wuchs eine Friedensbewegung, die sich auch mit innenpolitischen Themen wie Umwelt und Menschenrechte beschäftigte.

Im Herbst 1989 gingen in Leipzig Woche für Woche tausende Menschen nach dem wöchentlichen Friedensgebet in der Nikolaikirche und in anderen Kirchen auf den Straßen. Am Montag, den 9. Oktober spitzte die Situation zu. Es wurde befürchtet, dass die Ordnungskräfte auf den Demonstranten schießen würden. Neben Kurt Masur hat der evangelische Superintendent Friedrich Magirius die Demonstranten zur Gewaltfreiheit aufgerufen. Die Parole hieß: “Keine Gewalt”. Alle haben sich darangehalten. Es wurden weder Personen angegriffen noch Gebäuden attackiert. Die Ordnungskräfte bekamen irgendwann den Befehl, nicht zu schießen, sondern die Demonstrierenden friedlich ziehen zu lassen. Diese Montagsdemonstration war der Wendepunkt. Ein Monat später am 9. November wurde die Berliner Mauer geöffnet.

Der Kampf um das “Tent of Nations”

Das „Tent of Nations“ ist auf Land entstanden, das seit 1916 der Familie Nassar gehört. Daoud Nassar ist auf der Farm – auf einem Hügel südwestlich von Bethlehem – aufgewachsen. Jetzt wohnt er mit seiner Frau Jihan noch dort. Ihre drei Kinder sind alle „aus dem Haus“. Auf der Farm gibt es allerdings kein Haus, weil die Familie von der israelischen Besatzungsmacht keine Baugenehmigung bekommt. Höhlen wurden als Wohnraum eingerichtet. Das Land befindet sich in Area C, wo sowohl die Verwaltung als auch die Sicherheit in den Händen der Besatzungsmacht liegt. Nur die Städte im Westjordanland, wie Ramallah, Bethlehem, Jenin, Nablus und (nur zum Teil) Hebron sind unter der Kontrolle der Palästinensischen Behörde. Das „Tent of Nations“ ist von israelischen Siedlungen fast umzingelt. In den letzten Jahren sind Siedler immer wieder nachts in die Farm eingedrungen. Olivenbäume und Weinstöcke wurden zerstört oder abgebrannt. Tiere wurden gestohlen, auch neulich wieder. Seit dem 7. Oktober wächst der Druck auf der Familie Nassar. Viele Siedler sind gewaltbereit. Seit Jahren versucht die Familie, ihre Eigentumsrechte in unzähligen Gerichtsverhandlungen geltend zu machen.

Die Familie Nassar gehört zur Evangelisch-Lutherischen Weihnachtskirche in Bethlehem. Ihr Motto heißt, “Wir weigern uns, Feinde zu sein!” Vom 6. bis zum 19. Juni machten Daoud und Jihan eine Vortragsreise durch Deutschland. Sie bitten um Unterstützung für ihren gewaltfreien Kampf um den Erhalt des “Tent of Nations”. Vor allem freuen sie sich auf Besuch.

Fürbitte

Schenke Daoud Nassar, seiner Frau Jihan und auch uns deinen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

Hilf, dass wir unsere Herzen öffnen und freundliche Beziehungen zu jedem Mann und zu jeder Frau aufbauen, soweit es an uns liegt.

Hilf, dass wir deinen Frieden in dieser kriegerischen Welt verbreiten.

Lied

Atme in uns Heiliger Geist

Lied von Pater Sandesh Manuel

Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist

Brenne in uns, Heiliger Geist

Wirke in uns, Heiliger Geist

Atem Gottes, komm

Komm, du Geist, durchdringe uns

Komm, du Geist, kehr bei uns ein

Komm, du Geist, belebe uns

Wir ersehnen dich

Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist …

Komm, du Geist der Heiligkeit

Komm, du Geist der Wahrheit

Komm, du Geist der Liebe

Wir ersehnen dich

Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist …

Komm, du Geist, mach du uns eins

Komm, du Geist, erfülle uns

Komm, du Geist und schaff uns neu

Wir ersehnen dich

Refrain: Atme in uns, Heiliger Geist …